Sonntag, 2. April 2017

Rockabilly-Subkultur # 6: Teds

Entstanden ist diese Subkultur Anfang der 50er Jahre in England/ Großbritannien. Teds werden auch Teddy Boys oder auch Cosh Boys genannt – ähnlich wie Greaser, waren Teds rebellische Jugendliche. Teds machten vor allem durch ihre Kleidung auf sich aufmerksam. Während die Teds anfangs für ihr extravagantes Outfit belächelt wurden, änderte sich der Ruf der Teds recht schnell, da sie keiner Schlägerei aus dem Weg gegangen sind. Bald eilte ihnen der Ruf voraus, dass sie kriminell und aggressiv wären. Kein Snob wollte mehr aussehen wie ein Ted.
Das Problem, was man mit den Teds in den 50er Jahre hatte, dass sie sich selbst nicht als Subkultur unter der Gesellschaft gesehen haben, sondern stempelte den etablierten Mittelstand, durch Einflüsse von vornehmer Kleidung und Gestus (Wortschatz mit Gestik) als Menschen ab - die nur leben um Arbeiten zu gehen. Der Protest der Teds war hauptsächlich gesellschaftlich ausgerichtet ohne jeglichen politischen Hintergrund.
Teddy Boys
Damals war der „Edwardian Style“ (benannt nach Prinz Edward) sehr beliebt bei den Snobs und Dandies, den die Teds für sich endeckten. Der typische Ted trug fast knielange Anzugsjacken, die so genannten Drapes, mit breitem Revers und farbig abgesetzten Applikationen. Hinzu kamen enge Hosen (Röhrenjeans/ drainpipe trousers) und Schuhe mit hohen Crêpe-Sohlen (Creepers - Wildlederschuhe mit dicken Sohlen). Dieses Zusammenspiel wurde von einer typischen Elvis-Tolle abgerundet, dazu trug man meist Kotletten. Häufig wurde das Outfit mit langen Schlüsselketten, einen Gehstock und auffällig gemusterten Anzugwesten ergänzt.
Teddy Girls
Die Teddy Girls, auch Judies genannt, wählten ihren Kleidungsstil aus ästhetischen Gründen, man lehnte konsequent die sogenannte Nachkriegs-Strenge ab. Teddy-Girls wollten maskuline wirken. Sie trugen ebenso Drapes (taillierte Jacken mit Samtkragen) oder länger geschnittene Mäntel, Bleistiftröcke, lange Zöpfe, aufgerollten Jeans, flache Schuhe wie Espadrilles, Hüte, Broschen, und elegante Handtaschen (Clutche). Später übernahmen sie die amerikanischen Mode der Toreador Hosen und voluminöse Röcke. Teddy-Girls wurden selten ohne einen Schirm gesehen, den Gerüchten zufolge, wurde dieser nie geöffnet – selbst bei strömendem Regen nicht.
LEBENSEINSTELLUNG
Neben der Abgrenzung durch einen eigenen Modestil zeigten die Teds ihren Protest vor allem durch ihre Musik: den Rock’n’Roll – man könnte sie auch als typische Plattensammler bezeichnen. Wie in den USA wurde der Rock’n’Roll in Europa als „Neger-“ oder „Hottentotten-Musik“ von der Generation der Eltern und Großeltern abgelehnt. Hinzu kamen Krawalle und Massenschlägereien, die die etablierte Gesellschaft in ihrer Ablehnung noch bestärkte. Durch Randale bei Konzerten, zementierten sie ihren schlechten Ruf weiter in der Öffentlichkeit.
Gegen Ende der 50er Jahre war die Zeit der Teds vorerst vorbei und es bildeten sich Nachkommenschaften: wie die Mods und die Rocker. Die modifizierten Nachfolger der Teds sind heute die eigentlichen Rockabillies.

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