Montag, 27. Februar 2017
Rockabilly-Subkultur # 4: Psychobilly
Endstanden ist Psychobilly zu Beginn der 80er Jahre in England. Psychobilly vermischt dabei Rhythmik und Melodik des Rockabilly mit der Aggressivität und Energie der Punkmusik. Die Anhänger dieser Subkultur nennen sich selbst Psychobillys oder kurz Psychos. Das Wort „Psychobilly“ kam das erste Mal offiziell in einem Song von Johnny Cash („One Piece At A Time“) vor. In diesem Song nannte er ein Auto, dass aus verschiedenen Ersatzteilen zusammengebaut wurde, einen „Psychobilly-Cadillac“.
Die Anhänger bzw die Subkultur selbst, ist meist traditionell „unpolitisch“. Diese Subkultur distanziert sich gegen Vereinnahmung durch politische Gruppen. Natürlich findet man dennoch einige Anhängern des rechts- wie linksradikalen Spektrums.
KLEIDUNG
Die Kleidung ähnelt meist einer Mischung aus den Kleidungsstilen von Punks, Teddyboys, Rockern, sowie Mods und Skinheads. Man könnte sinnbildlich in jeder Subkultur, von der Kleidung her, einen Phycho vermuten. Sehr beliebt bei Psychobillys sind Kleidungsstücke im Leoprint.
Nietengürtel, Lederjacke mit Nieten und Schriftzügen, Creeper (Schlingpflanzen)-Schuhe, Drape-Jacke, Fellapplikationen, Jeans- oder Lederweste, Lederhose, Bikerstiefel, Harringtonjacke, Donkey Jacket, Hosen (mit Chlorreinigern gebleicht), Bomberjacke, DocMartens-Stiefel, Fred-Perry-Hemd
FRISUR
Psycho-Boy: Sehr auffallende Frisuren, wie den Flattop (oder nur Flat genannt). Bei dieser Frisur werden die Seiten bis Hinterkopf abrasiert, der Rest wird ansteigend zum Oberkopf geschnitten. Die längeren Haare werden hochgestellt (top), bilden so eine von der Stirn zum Hinterkopf abfallende Ebene (flat), meist wird daraus dann eine extreme Tolle geformt.
Psycho-Girl: Hier findet man die farbenfrohsten Haarfarben, von blau bis pink ist alles vertreten. Typisch und nahezu ein markantes Erkennungszeichen geworden, ist der Betty Bangs (Pony), viele Frauen tragen dies Form des Ponys. Dazu werden meist groß geformte Röllchen getragen – Vicktory Rolls sind die gängigste Variante. Im Allgemeinen kann man sagen, dass Psycho-Girls gerne auffällige überdimensionale Frisuren tragen, zu denen dann noch Klemmen kommen, auf denen man Knochen, Totenschädel, Kreuze, Augen, Schleifen… findet. Schrill , bunt, skurril und extravagant muss es sein.
LEBENSEINSTELLUNG
Psychobilly wird klassischerweise mit Gitarre, Bass und Schlagzeug gespielt. Sehr beliebt ist auch der Kontrabass, der in allen möglichen Formen und Zusammenhängen (Plakate, Websites, T-Shirts, Plattencover) immer wieder auftaucht. Ansonsten findet man bei Psychos allgemein eine Mischung aus der Symbolik des Okkulten/Horror (Totenschädel, Knochen, Särge, Kreuze, …) und des 50er Rock ’n’ Roll (Würfel, Pin-Ups, Flammen, Billardkugel- sogenannte 8-Ball, Hot-Rods, …)
Freizeitverhalten, Konzert- und Festivalbesuche endet üblicherweise mit sehr viel Alkohol und es wird eine Form des Pogo getanzt, das sogenannte „Wrecken“. Die Nutzung des Wortes Psycho zeigt auch, woher die meisten Psychos ihre Inspirationen erhalten: Horrorfilme und -bücher, B-Movies, Geschichten über Psychopathen und Monster. Die Musik ist bei dieser Subkultur das Hauptmerkmal.
Subgenres: Punkabilly, Gothabilly, Surfabilly, Thrashabilly, Voodoobilly
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